Poetik des Widerstands …
… darum geht es, wenn nicht vordergründig, so doch letztlich auf diesen Seiten:
um die Verbindung von Poesie und Politik, von einem poetischen und einem rationalen Zugang zur Welt; um die Energie, Schönheit und Phantasie, die jeder Widerstand benötigt; um die Energie, Schönheit und Phantasie, die jeder Widerstand auslöst; aber auch um den Widerstand der Poesie gegen die politische Welt, in der auch der Widerstand zuhause ist; um die Möglichkeit, sich in einer unbehausten Welt behaust zu fühlen; um die Kraft, ein prinzipielles Nein zu sagen, aber nicht aus Prinzip; um die Verweigerung der Anpassung und um das Unbeirrtsein bei allen Zweifeln …
Gibt es eine Grammatik des Widerstands, also eine Beschreibung seiner Regeln und Verfahrensweisen? Gibt es eine Poetik des Widerstands, die über die Grammatik hinaus auch das Unkalkulierbare kalkuliert, die Abweichung von der Regel honoriert, die die Überraschung einplant? Wäre nicht das der höchste erreichbare Grad an Freiheit und Wirkungskraft: ohne den Gesetzen des Seins entwischen, den natürlichen Gegebenheiten entfliehen und ohne der menschlichen Natur entkommen zu wollen, ohne die eigenen Beschränktheiten zu ignorieren, ohne die bedrückenden Verhältnisse schönzureden, doch an einer Poetik des Widerstands zu arbeiten, sich an die Hoffnung klammernd, dass immer noch alles möglich ist?
Und ist das nicht der Punkt, wo Widerstand und Frieden mit einander verschmelzen?
Wissenschaftlicher Lebenslauf
1951 Geboren in Wien
1970 – 1976 Studium der Romanistik (Französisch) und Germanistik an der Universität Wien
1976 – 1987 Deutsch- und Französischlehrer an einer BHS in Klagenfurt
1986 – 2003 Bundeslehrer im Hochschuldienst: Deutschdidaktiker (und Friedenspädagoge) am Institut für Germanistik der Universität Klagenfurt
1998 Dissertation: Pädagogik des Anderen. Bausteine für eine Friedenspädagogik in der Postmoderne
2003 Habilitation (Venia: Didaktik der deutschen Sprache und Literatur)
2004 a.O. Univ.-Prof. für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur
2005 Gründung und Leitung des „Zentrums für Friedensforschung und Friedenspädagogik“
2005 (Wintersemester) Fulbright Visiting Scholar am Teachers College (Center for Peace Education), Columbia University, New York
2006 Gründung und Leitung des “Österreichischen Kompetenzzentrums für Deutschdidaktik”
2007 Universitätsprofessur für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur
2009 Kurzzeit-Gastprofessur an der East China Normal University, Shanghai, China
2011-2016 Leiter des Clusters „Konflikt-Frieden-Demokratie“ (Universität Klagenfurt, ÖSFK Stadtschlaining, Demokratiezentrum Wien, Institut für Konfliktforschung)
2012-2018 Wissenschaftlicher Leiter des Universitätslehrgangs mit Master-Abschluss Global Citizenship Education an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, danach Mitglied des Leitungsteams
2016 Pensionierung
Politisches Engagement
1970er Mitglied einer linken Studentengruppe in Wien
1970er Organisation von Aktivitäten in Kärnten gegen das geplante Atomkraftwerk Zwentendorf
Seit 1970er Praktisches und publizistisches Engagement für die Rechte der Kärntner Slowen*innen
1980er Gründer des Villacher Friedenskomitees
1980er Mitgründer der Villacher Grünen: Mitarbeit an der „Stattzeitung“, Ausarbeitung eines Aktionsprogramms zur Verbesserung der Stadtbibliothek und zur Leseförderung, Herausgeber des Buches „Villach – Stadt der Zukunft, Zukunft der Stadt“
1990er Mitgründer des Vereins „Erinnern Villach“ zum Gedenken der Opfer des Nationalsozialismus
1990er Mitgründer des Vereins „Alpen-Adria-Alternativ“, Villach und Graz
1992-2000 Co-Organisator der „Europäischen Jugendakademie“ in Villach
2010er Board Member des „Herbert C. Kelman Institute for Interactive Conflict Transformation“, Wien/Jerusalem.
2014-2020 Mitarbeit am Projekt „Dealing with the Past – Peace Region Alps-Adriatic (PRAA)
2018 Erarbeitung des „Alpen-Adria Friedensmanifests“
2021/2022 Mitarbeit an der Kampagne „Heimatland Erde“ des Austrian Study Center for Peace and Conflict Resolution (ASPR) in Stadtschlaining
2022- Mitarbeit am Projekt „Dialogisches Erinnern in der Bildungspraxis“ (für den Alpen-Adria Raum)
Literatur und Biografie
Haenny Wintersteiner: WIENER KINDHEIT UM 1900. Kindergeschichten, Gedichte, Erinnerungen. Herausgegeben und kommentiert von Werner Wintersteiner. Wien: Verlagshaus Hernals. ISBN 978-3-903442-17-7.
https://www.verlagshaus-hernals.at/books/wiener-kindheit-um-1900
Hans Adler. Das Ideal. Erzählungen. Ausgewählt und mit einem Nachwort von Werner Wintersteiner. Düsseldorf: Lilienfeld 2011. ISBN 978-3-940357-18-2.
https://lilienfeld-verlag.de/buecher/hans-adler-das-ideal/
Hans Adler: Das Städtchen. Mit einem Nachwort von Werner Wintersteiner. Düsseldorf: Lilienfeld Verlag 2009. ISBN 978-3-940357-13-7.
https://lilienfeld-verlag.de/buecher/hans-adler-das-staedtchen/
Anerkennungen
2008 Bundes-Ehrenzeichen der Republik Österreich „in Anerkennung der ehrenamtlichen und unentgeltlichen Verdienste im Bereich Interkultureller Dialog“
2010 Erhard Friedrich Preis für Deutschdidaktik (2010)
2015 ITB Berlin Buchpreis in der Kategorie ITB Special Management Award für das International Handbook on Tourism and Peace (mit Cordula Wohlmuther)
2018 Sustainability Award des BM für Nachhaltigkeit und Tourismus und des BM für Bildung, Wissenschaft und Forschung im Handlungsfeld Lehre und Curricula für den Universitätslehrgang „Global Citizenship Education“ (mit Heidi Grobbauer)
2021 GENE Award “Quality and good practice in Global Education across Europe” für den Universitätslehrgang „Global Citizenship Education“ (mit dem Leitungsteam des ULG)